Beschreibt und erklärt, wie eine interaktionelle Führung (Vorgesetztenverhalten) und eine strukturelle Führung (Strategie, Organisation, insbesondere Arbeitsbedingungen, Kultur, Personalstruktur) bewusstseinsmäßig und handlungspraktisch so ausgerichtet ist, dass die geistige und körperliche Unversehrtheit der Geführten gewahrt und ihr Gesundheitszustand nach Möglichkeit gefestigt oder verbessert wird.

Eine derartige Führung wird in der Diskussion überwiegend aus instrumentellen Gründen angeführt (eine gesunde Mitarbeiterin hat geringere Fehlzeiten, geht lieber zur Arbeit und ist produktiver), wiewohl ethische Gründe (Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, Ausbeutungsverbot andere Menschen) die eigentliche Basis der gesundheitsbewussten Führung darstellt.

Eine gesundheitsbewusste Führung wird neuerdings insbesondere im Rahmen einer so genannten Work-Life-Balance ins Spiel gebracht. Zu beachten ist, dass die konkrete Ausführung auch von dem abhängt, was unter Gesundheit verstanden wird. An dieser Stelle sei auf das Konzept der Salutogenetische Führung von Aaron Antonovsky verwiesen, der eine implizite Trennung von Krankheit und Gesundheit ablehnt und stattdessen ein eindimensionales Kontinuum propagiert. Bei ihm wird in Abhängigkeit genetischer Anlagen der gerade gültige und prinzipielle variable Punkt auf diesem Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit durch den Einfluss salutogener wie pathogener Faktoren bestimmt. Treffend ist hier das Bild der Gesundheitswaage.