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Führung in die Unsterblichkeit: Warum Todesfurcht charismatische Führung erklärt

Dieser Beitrag ist Teil der Serie Charismatische Führung

Andere Beiträge in dieser Serie:

  1. Die wissenschaftliche Studie: Charismatische Rhetorik
  2. Die wissenschaftliche Studie: Der Blick moralischer Helden – Und wohin schauen Sie?
  3. Der charismatische Held – Ein Führungsmythos
  4. Führung in die Unsterblichkeit: Warum Todesfurcht charismatische Führung erklärt
Menschen haben Ängste. Gemeinhin ist die Angst vor dem Tod die gravierendste, die, die das Selbst terrorisieren kann. Glücklicherweise besitzen Menschen Schutzmechanismen dagegen. Wenn diese Angst aber aktiviert wird, dies zeigen Studien zur Terror Management Theorie (TMT) eindrücklich, handeln Menschen in derselben Situation anders als sonst. Beispielsweise sind sie empfänglicher, um eine charismatische Führungsbeziehung einzugehen und den Aussagen eines charismatischen Führers unkritisch zu folgen. Wie das im Detail ausschaut und was Führung mit Unsterblichkeit zu tun haben kann, zeigt dieser Beitrag mit vielen Beispielen.

Nejron Photo / Shutterstock

Führung kann Ängste hervorrufen; wir sind hierauf bereits im Rahmen eines Bad Leadership eingegangen. Zur Erinnerung: Ängste sind purer Stress für Geist und Körper. Führung kann umgekehrt aber auch Ängste nehmen. Womöglich sogar die größte Angst von allen – nämlich die vor der eigenen Sterblichkeit. Darauf zumindest verweist die sogenannte Terror Management Theorie (TMT), die lebenspraktisches Grundwissen liefert, aber auch zu einem vertieften Verständnis charismatischer Führungsbeziehungen beiträgt. Leadership Insiders zeichnet zentrale Erkenntnisse der TMT nach und stellt relevante Führungsbezüge her.

Dieser Beitrag ist Teil der Serie Charismatische Führung

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Terror Management Theorie – Wie das Wissen um Sterblichkeit das menschliche Verhalten beeinflusst

Die Terror Management Theorie (TMT) wurde über die letzten drei Jahrzehnte insbesondere von dem US-amerikanischen Psychologen-Trio Sheldon Solomon, Jeff Greenberg und Tom Pyszczynski entwickelt und stetig verfeinert. Der Begriff ‚Terror‘ hat dabei weniger mit dem modernen Terror zu tun, der seinen tragischen Ausdruck in entsprechenden Anschlägen findet. Gemeint ist vielmehr der ‚Terror of Death‘, also das Wissen um die eigene Sterblichkeit, über welches auf Erden vermutlich nur der Mensch verfügt. Und dieses Wissen kann uns ohne Weiteres ‚terrorisieren‘, sprich: unsere gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, uns lähmen und andauernd in Angst und Schrecken versetzen. Ja, sogar Selbstmorde werden paradoxerweise aus Angst vor dem Tod begangen. Ein solches Stresserleben tritt tatsächlich aber weithin nur in Ausnahmefällen ein. Dies liegt daran, dass der normale Mensch das Wissen um die eigene Sterblichkeit erfolgreich zu verdrängen weiß – wozu auch gehört, dass er seine Endlichkeit zu überwinden sucht.

Blicken wir zunächst auf unsere ‚Verdrängungsstrategien‘. Fasst man die TMT in einem Wort zusammen, dann begegnen wir der Todesfurcht am besten mit: Lebenssinn! Die Gegenstände solcher Sinnstrategien beschreibt das Psychologenteam um Sheldon Solomon genauer (2016):

  • wir selbst, indem wir versuchen, unser Tun wertvoll zu gestalten oder zumindest so zu sehen, um hieraus Selbstachtung und ein hohes Selbstwertgefühl und daraus eben innere Festigkeit zu ziehen;
  • die Gruppe oder Gesellschaft, in der wir leben, deren kulturelles Wertesystem  wir ebenfalls als höchst sinnvoll erachten müssen – was bedingt, dass andere Wertesysteme im Zweifel als minderwertiger einzustufen sind. Gerade dieser Punkt ist aus Sicht der TMT im Übrigen mitentscheidend dafür, dass die Beziehungen zwischen Gruppen und Gesellschaften allzu häufig durch Verachtung, bis hin zur Dehumanisierung und Vernichtung der oder des „anderen“, geprägt sind. Dies sozusagen getreu dem Motto: „Wenn wir nur [bitte einfügen: Terroristen, Ungläubige, Sozialisten, Globalisierungsbefürworter, Homosexuelle, Liberale, Tea-Party-Republikaner, Juden, Muslime, illegale Einwanderer oder was auch immer] los wären, dann wären all unsere Probleme gelöst“ (Solomon u.a. 2016, 198).

Diese bipolare Sinnstrategie wurde in den mittlerweile rund 600 empirischen Studien, die der TMT-Forschung zuzuordnen sind, immer wieder bestätigt. Die Forschungsmethode war dabei im Wesentlichen stets die gleiche:

Die Versuchsgruppe wurde zunächst mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert („Mortality Salience“), indem sie kurze Texte hierüber lesen und/oder verfassen sollte. Danach hatten sich die Teilnehmer dann mit einer spezifischen Fragestellung auseinander zu setzen. Beispiele hierfür gleich. Wichtig vorab ist zunächst, dass es stets auch eine Kontrollgruppe gab, die sich vorgängig gerade nicht mit ihrer Sterblichkeit, sondern mit anderen, wenngleich ebenfalls unangenehmen Themen zu befassen hatte (z.B. Einsamkeit, Zahnschmerzen). Danach hatte sich dann auch diese Gruppe mit der formellen Fragestellung der Studie zu befassen. Die Ergebnisse zeigten dabei unter anderem, dass

  • die Richter aus der Versuchsgruppe die Kaution für eine Prostituierte im Schnitt auf 455 Dollar festlegten, wohingegen diese bei den Richtern der Kontrollgruppe im Durchschnitt lediglich 50 Dollar betrug,
  • den Deutschen, die zufällig auf der Straße interviewt wurden, keine besonderen Vorlieben für „typisch deutsches“ zu entlocken waren, wohingegen Deutsche, die auf einem Friedhof befragt wurden, deutsche Speisen, deutsche Autos und deutsche Urlaubsziele eindeutig gegenüber Alternativen aus anderen Ländern bevorzugten,
  • Amerikaner geheimdienstliche Foltermethoden wie auch zivile Opfer bei der Bekämpfung des Terrorismus dann deutlich eher guthießen, wenn sie sich zuvor ihrer eigenen Sterblichkeit vergewissern mussten,
  • College-Studenten aus einem islamischen Land dann verstärkt Sympathie für Märtyrerangriffe auf die Vereinigten Staaten zeigten wie auch Bereitschaft für eigenes Selbstmordattentate entwickelten, wenn sie der Gruppe entstammten, in denen die Sterblichkeit bewusst thematisiert wurde.

Dies bedeutet: Sind wir uns unserer eigenen Sterblichkeit bewusst, so zeigen wir negativere Reaktionen gegenüber jenen, die unseren Werten zuwider handeln, und umgekehrt auch positivere Reaktionen gegenüber jenen, die unsere Werte erkennbar hochhalten.

Wie wir unsere Endlichkeit zu überwinden suchen

Neben dem Versuch, unserem Leben als Individuum oder im Kollektiv Sinn zu geben, um den Gedanken an den Tod so zu verdrängen, sind wir überdies in aller Regel auch versucht, den Tod überhaupt überwinden zu wollen, sprich: unsterblich zu werden! Als geeignete Verfahren hierfür unterscheidet die TMT grundlegend zwischen zwei „Ansätzen“:

  • Glaube an wahre Unsterblichkeit, der sich seit Beginn der Menschheitsgeschichte immerfort nachweisen lässt (z.B. Gilgamesch-Epos), auf vielerlei Weise konkreten Ausdruck fand (von Münzen für den Fährmann bis hin zur kompletten Armee aus Terrakottakriegern) und natürlich originär in den Hoheitsbereich der spirituellen Glaubenssysteme fällt. Dazu gesellt sich seit längerem allerdings auch die Wissenschaft. Mit Blick auf das Mittelalter so etwa die Alchemie und deren Elixiere, inklusive des steten Versuchs, Gold herzustellen, also jenes Edelmetalls, das allen chemischen Veränderungen über die Zeit widersteht und von daher mit dem Nimbus der Unsterblichkeit versehen ist.

Mit Blick auf die Neuzeit regiert dagegen eher das auf René Descartes zurückgehende Bild vom Menschen als eine ‚Maschine‘, die im Grunde immerfort repariert werden kann – was nicht zuletzt die moderne Medizin ja auch „in Richtung Unsterblichkeit“ vorantreibt (Stammzellenforschung, Genschere). Extrema und Kuriositäten sind hier dann die Ideen zu einem digitalen Selbst (Weiterleben im Computer) oder die Praktiken der Alcor Life Extension Foundation, die sich dem Einfrieren und späteren Auftauen von Personen widmet – wahlweise als Ganzkörper (200.000 USD/Person) oder, deutlich günstiger, lediglich Kopf mit Gehirn (80.000 USD/“Person“).

  • Streben nach symbolischer Unsterblichkeit, wozu im einfachsten Falle ein Weiterleben in der Familie zu zählen ist, sei es auf dem Wege des Gedenkens, sei es auf dem der Gene. Dass derlei „einfache“ Unsterblichkeit nicht jedermanns Sache ist, belegt klassischerweise das Beispiel Achilles, der nach Homer ja ein langes und glückliches Leben in der Familie ausschlug und stattdessen seinen frühen Tod vor Troja wählte. Auf diese Weise strebte er nach einer anderen, vermeintlich bessere Art der Unsterblichkeit, nämlich jene, die des „ewigen Ruhms“.

Und von daher sehnt sich vielleicht ein jeder nach (etwas) Ruhm, sei es auf YouTube oder durch den möglichen Kauf der Benennung eines Sterns, „der meinen Namen trägt“. Dass Promi-Ruhm tatsächlich mit Unsterblichkeit assoziiert wird, belegt notabene eine Untersuchung, der zu Folge Menschen in einem Flugzeug in Turbulenzen tatsächlich glaubten, nicht abstürzen zu können, weil auch George Clooney an Bord des Fliegers war.

Dem ist nichts hinzuzufügen – bis auf vielleicht noch Woody Allen, der zum Thema Ruhm meinte:

„Ich will nicht im Herzen meiner Landsleute weiterleben, sondern in meinem Appartement!“

Charismatische Führung und die Verheißung symbolischer Unsterblichkeit

Die Aussagen der TMT eignen sich recht gut zur Begründung von vielem, was innerhalb der Führungsdebatte seit langem als wichtig erachtet und deshalb praktisch eingefordert wird: die Möglichkeit zur Befriedigung des Bedürfnisses nach Selbstachtung  à la Maslow, sinnvermittelnde Arbeitsinhalte wie von Herzberg oder Hackman/Oldham beschrieben, zudem kohärente Teambeziehungen, aber auch identifikationsfördernde Organisationskulturen wie schon früh von Peters/Waterman herausgerbeitet (vgl. dazu Weibler 2016).

Im Mittelpunkt unserer weiteren Überlegungen soll hier allerdings der Beitrag der TMT für das Verständnis der charismatischen Führung sein. Dieser Führungsstil gilt gemeinhin im engen Sinne als der erfolgversprechendste überhaupt, weil er mit einem „Motivationssyndrom“ bei den Geführten einhergeht, das sich in weit überdurchschnittlicher Leistungsbereitschaft, Aufopferungsbereitschaft, Hingabe, sowie einem harmonisch-konfliktfreien Miteinander innerhalb der Geführtengruppe ausdrückt. Im Grunde wird damit ein nahezu umfassender Zugriff des Führenden auf das Verhalten der Geführten in Aussicht gestellt. Das ist der besondere Charme der charismatischen Führung. Das Problem: Eine charismatische Führungsbeziehung entsteht nicht durch ein entsprechendes Wollen seitens des Führenden, sondern durch eine Zuschreibung von Charisma seitens der Geführten. Sie müssen also in ihren Bedürfnissen und Befindlichkeiten abgeholt werden, um den Funken des Charismas zu entzünden.

Die TMT zeigt vor diesem Hintergrund recht deutlich, dass die Zuschreibung von Charisma wenig wahrscheinlich ist, wenn die Angst vor der eigenen Sterblichkeit unter den Geführten erfolgreich verdrängt ist, sprich: „die Welt“ (Organisation, Gesellschaft) als sinnvoll, stabil und geordnet erlebt wird und man sich selber als wertvollen Teil dieser Welt wahrnimmt. Umgekehrt sind die Rahmenbedingungen für eine charismatische Führung dann günstig, wenn das Gegenteil der Fall ist: Wenn die Geführten die Welt um sich herum – und damit auch sich selbst und ihre Zukunft – als krisenhaft und endlich empfinden. Eindrücklich belegt wurde dies in einer Studie (Cohen u.a. 2004), die wie folgt angelegt war:

Gemäß der TMT-typischen Methodik wurden 190 Studierende in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe wurde dabei gebeten, sich zunächst schriftlich mit den Problemen der nächsten Examensklausur auseinanderzusetzen, wohingegen die Versuchsgruppe gehalten war, die Emotionen beim Gedanken an den eigenen Tod zu beschreiben. Daraufhin wurden beide Gruppen gebeten, Statements von drei Kandidaten für ein politisches Amt zu lesen und anzugeben, welchem Kandidaten sie ihre Stimme geben würden. Die Statements repräsentierten dabei (unausgesprochen) drei grundlegende Führungsstile, die in dieser Studie wie folgt gefasst wurden:

(1) Der aufgabenorientierte Führungsstil betont herausfordernde Ziele, verfolgt eine rationale Ressourcenallokation und arbeitet mit Delegation und Kontrolle. (2) Der beziehungsorientierte Führungsstil setzt auf Respekt und Kommunikation, wertschätzt die Mitarbeitenden, hat eine starke egalitäre Komponente und betont vertrauensbasierte Beziehungen. (3) Der charismatische Führungsstil formuliert Visionen, hat sehr hohe Erwartungen in die Mitarbeitenden, setzt auf die ihre innere Verbundenheit durch Identitätsbildung (vorzugsweise über Identifikation) und hat ein hohes Zutrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden.

Beispielhafte Aussagen:

  • „Alle Ziele, die ich mir setze, erreiche ich auch. Ich achte sehr darauf, immer genau zu planen, was zu tun ist, damit es nicht zu Unklarheiten kommt.“ (aufgabenorientierter Führungsstil)
  • „Ich appelliere an alle Bürger, sich aktiv an der Gestaltung ihres Landes zu beteiligen. Ich weiß, dass jeder einen wertvollen Beitrag leisten wird.“ (beziehungsorientierter Führungsstil)
  • „Sie sind keine … gewöhnlichen Bürger, sie sind Teil eines besonderen Staates und eines besonderen Landes.“ (charismatischer Führungsstil)

Das Ergebnis war, dass in der Kontrollgruppe der aufgabenorientierte und der beziehungsorientierte Führungsstil eindeutig dominierten und nahezu gleichauf waren. Der charismatische Führungsstil fand dagegen praktisch keinerlei Zustimmung; lediglich 4 von 95 Befragten wollten diesem Kandidaten ihre Stimme geben. Ganz anders dagegen die Versuchsgruppe, die sich gedanklich gerade mit der eigenen Sterblichkeit befasst hatte („Mortality Salient“). Hier war die Zustimmung für den charismatischen Kandidaten nahezu 8mal so hoch (31 Zustimmungen), wobei dieser Zuwachs ausschließlich zu Lasten des beziehungsorientierten Kandidaten ging.

Konsequenzen der Todesfurcht für die charismatische Führung

Die Konsequenzen dessen für die Führung sind offensichtlich: Führende, die eine charismatische – und damit gleichsam die verhaltensintensivste Form der Führung anstreben, sollten entweder auf den Plan treten, wenn die Gruppe, Organisation oder Gesellschaft sich in der Wahrnehmung ihrer Mitglieder in einer tiefen, existenziellen Krise befindet, oder, soweit dies nicht der Fall ist, eine eben solche Krise gekonnt herbeireden. Dies bedeutet: Probleme groß machen, anderen hierfür die Schuld geben, sich selber als Lösung präsentieren. Genau dieses ist notabene der typische Modus einer Donald Trump Rede (Reicher/Haslam 2017), dessen Erfolg die Vertreter der TMT selbstredend bereits auch empirisch untersucht haben. Resultat: Die Teilnehmenden der mit ihrer Sterblichkeit konfrontierten Versuchsgruppe hatten „signifikant günstigere Eindrücke von, eine größere Bewunderung für und ein erhöhtes Zutrauen in Mr. Trump und eine höhere Präferenz, ihn zu wählen“ (Cohen/Thompson/Pyszczynski/Solomon 2017, 147, sinngemäße Ü.).

Und sterben kann man subjektiv auch in Raten. Der Verlust des Arbeitsplatzes, drastische Einkommensverluste, eine permanente Ignorierung dessen seitens der Eliten, können natürlich als Sinnverlust und ungenügende Wertschätzung empfunden werden. In einem Land, das die kollektive Todesfurcht seit 2001 beständig medial befeuert, verwundert die Bereitschaft, charismatische Führungsbeziehungen einzugehen, danach nicht wirklich. Die Todesfurcht wird am Leben gehalten.

Berücksichtigen wir mit Blick auf die USA, dass mehr als die Hälfte der Wähler den späteren Amtsinhaber nicht gewählt hat, in der Regel zu diesem also keine charismatische Führungsbeziehung aufbauen kann oder will, dann wird deutlich, dass Charisma immer relativ und im Konkreten inhaltlich aufzuladen ist.

Harry Potters bekannter Zauberspruch, “Expecto patronum“, setzt übrigens die mentale Kraft des Guten („Glücksempfinden“) gegen die Todesfurcht ein und verkündet die Botschaft, dass sie durch eigenes, mutiges Zutun überwunden werden kann. An einer solchen emanzipatorischen Mission eines hier charismatischen Lehrers haben aber offensichtlich nicht alle, die über Wesen und emotionale Ausstrahlung punkten, ein gesteigertes Interesse. Sie üben sich vielmehr darin, die Gefahr für Leib und Leben in die Köpfe als Dauermodus einzupflanzen, um die Macht im Imperium in Retterpose „auf ewig“ selbst in den Händen zu halten.

Cohen,F./Solomon, S./Maxfield, M./Pyszczynski, T./Greenberg, J. (2004): Fatal Attraction. The Effects of Mortality Salience on Evaluations of Charismatic, Task-Oriented, and Relationship-Oriented Leaders. In: Psychological Science, 15(12), S. 846-851

Cohen, F./Thompson, S./Pyszczynski, T./Solomon, S. (2017): Death: The Trump Card, In: Fitzduff, M. (Hrsg.): Why Irrational Politics Appeals. Understanding the Allure of Trump, Santa Barbara/Denver, S. 139-151

Reicher, S./Haslam, A. (2017): The Politics of Hope: Donald Trump as an Entrepreneur of Identity. In: Fitzduff, M. (Hrsg.): Why Irrational Politics Appeals. Understanding the Allure of Trump, Santa Barbara/Denver, S. 25-39

Solomon, S./Greenberg, J./Pyszczynski, T. (2016): Der Wurm in unserem Herzen. Wie das Wissen um die Sterblichkeit unser Leben beeinflusst, München

Weibler, J. (2016): Personalführung, 3. Auflage, München