Bezugsrahmen, Zusammenhang, Umgebung oder Milieu, wo sich Führung ereignet. Führungskontext ist somit breit gefasst und bezieht sich auf potenziell alle Merkmale der Organisation und ihrer Umgebung. Genauer auf alle (z.B. physische, materielle, technologische, ästhetische) Aspekte der Arbeitsumgebung, aber auch auf den inhaltlichen Gedanken- und Sinnzusammenhang, in die Führende wie Geführte eingebunden sind, sowie auf soziale Strukturen und Normen, die auf Führung wirken.
In der Literatur wird allgemein davon ausgegangen, dass der Kontext (bzw. einzelne Kontextvariablen in mehr oder minder starken Umfang) die Entstehung, Entwicklung und Ausformung der Führung beeinflussen und den Führungserfolg, der durch interaktionelles und/oder strukturelles Agieren herbeigeführt werden soll, mitbestimmen. Dies fußt auf der (mittlerweile auch empirisch gut gestützten) Idee, dass sich kontextuelle Merkmale auf einer höheren Ebene (z.B. der Organisation) auf darunter angesiedelte Ebene des Verhaltens von Gruppen und Individuen in Organisationen – und damit auch auf Führung – auswirken. Führung ist ein soziales Phänomen, das sich nicht in einem Vakuum ereignet (und daher auch nicht über Kontexte hinweg automatisch generalisiert werden darf (Kontextsensitivität der Führung).