Dynamischer sozialer Zustand des Aufeinanderbezogen- oder Verbundenseins zwischen Führenden und Geführten (als jeweilige Einzelpersonen oder als Geführtengruppe).
Eine Führungsbeziehung ist somit eine eigenständige Form sozialer Beziehungen, die sich grundlegend dadurch auszeichnet, dass sich (zumindest temporär) asymmetrische Einflussnahmen zwischen den beteiligten Personen abspielen. Die Asymmetrie der Beeinflussung manifestiert sich dadurch, dass ein sozial akzeptiertes Verhalten einer Person (Führende/r) ein mittelbar oder unmittelbar intendiertes Verhalten bei der anderen Person (Geführte/r) bewirkt (→Führungsdefinition). Dieses grundlegende (klassifikatorische) Merkmal sagt – jenseits der geforderten sozialen Akzeptanz der Einflussnahme – zunächst noch nichts über die inhaltliche Qualität (z.B. motivierend oder demotivierend, inspirierend, vertrauensvoll usw.) der Führungsbeziehung selbst aus.
Was jedoch durch diese grundlegende Klassifizierung erreicht wird, ist eine Abgrenzung von Führungsbeziehungen zu anderen Beziehungsformen, wie beispielsweise Arbeits-, Freundschafts- oder Liebesbeziehungen, auch wenn sich alltagspraktisch mehr oder weniger stark ausgeprägte (oftmals konfliktträchtige) Überlappungen ergeben können.
Soziale Beziehung:
Zustand des Aufeinanderbezogen- oder Verbundenseins zwischen Individuen (Einzelpersonen oder Gruppen). Eine Beziehung beschreibt somit die Tatsache, dass die beteiligten Personen sich in einem Zustand befinden, der eine bestimmte Form des Verbundenseins bzw. des (wechselseitig) Aufeinanderbezogenseins beschreibt. Um eine Beziehung zu begründen, müssen die Beteiligten also in einer Art und Weise ‚etwas miteinander zu tun haben‘, die über eine oder wenige singuläre Interaktionen (z.B. einzelne Gespräche, Kontakte oder Begegnungen) hinausreicht. Die weitere Qualität der (Führungs-)beziehung hängt dann von der Qualität der (fortwährenden) Interaktion bzw. der Kommunikation ab. Dabei fließen die (interpersonellen) Wahrnehmungen und (wechselseitigen) Bedeutungszuschreibungen der beteiligten Personen, aber auch kontextuelle Einflüsse mit hinein.