Einer der schillernsten Begriffe in der Managementpraxis und der Managementforschung. Inhaltlich geht es um Veränderungsnotwendigkeiten und Veränderungsprozesse sowie das Management hiervon von und in Organisationen. Da jede Organisation mit ihrer Umwelt verbunden ist (Mitbewerber, Technologien, Gesetze, Kulturen usw.) und Organisationen beständig Impulse aus der Umwelt erfahren und ressourcial überdies mit ihr verbunden sind, sind (antizipative) Anpassungsprozesse eine natürliche Antwort hierauf. Führungsfragen werden insbesondere mit Bezug zur obersten Unternehmensspitze (Vorstand, CEO) diskutiert.

Die transformationale Führungstheorie beschäftigt sich ausdrücklich mit der Frage, welchen Beitrag Führung für und in Veränderungsprozesse(n) leisten kann. Krisensituationen als besondere Auslöser von Veränderungsprozessen werden als idealtypisch gesehen. Die transformationale Führungstheorie  konzentriert sich in Change Management-Fragen auf  die oberste Unternehmensspitze, ist aber ansonsten dominant auf alltägliche  Interaktion konzentriert. Hier geht es dann um die Veränderungen in Hinblick auf die Geführten mit dem Ziel, Organisationsinteressen stärker zu gewichten und einen moralisch höheren Reifegrad zu erreichen. Die transformationale Führungstheorie liefert hierzu dezidierte Verhaltensanweisungen für Führungskräfte.

In der Managementlehre werden bei einer am Ende doch unrealistischen kategorialen Betrachtung die strategische Planung, die rationale Steuerung sowie umfassende Kontrolle von Veränderungs- und Anpassungsprozessen in Organisationen stark gemacht. Wesentlich realistischer ist es, sich Veränderungsprozesse in Organisationen als einen iterativen Prozess vorzustellen, der, sofern er überhaupt bewusst eingeleitet wird, an den jeweils wahrgenommenen Entwicklungsschritten orientiert und permanent neu justiert werden muss. Ob am Ende das herauskommt, was man, sofern man überhaupt zu Beginn eine genaue Vorstellung darüber hatte, erwartet hat, ist empirisch beständig offen.