Verhältnis zwischen eingesetztem Führungsverhalten und erzielter Führungserfolgsgröße (Input/Output) (z.B. Wurden die Führungsinstrumente richtig angewandt?)

Neben diesen aus der Wissenschaftstheorie bekannten, übergreifenden Paradigmen werden in der Führungsforschung vor allem drei paradigmatische Herangehensweisen intensiv diskutiert.

Da ist zunächst die traditionelle funktionalistische Herangehensweise. Es geht davon aus, dass Führung die Funktion hat, Organisationsprozesse zu verbessern. Das Ziel besteht in der Formulierung universeller Aussagen zum Einsatz von Führung, analog anderer funktionaler Zugriffe wie der Organisation oder der  Kontrolle (Managementfunktionen). Dabei herrschen eine führungszentrierte Sichtweise sowie das Bemühen vor, Ergebnisse, die mit Führung zusammenhängen, objektiv und idealerweise kontextunabhängig auszuweisen.

Daneben wird die interpretative Herangehensweise angeführt. Sie basiert auf der Annahme, dass Führung zwischen Individuen erst konstruiert wird. Führung versteht sich relationale, was den isoliert Denkenden und nur aus sich selbst heraus Handelnden als Fiktion ansieht. Wirklichkeit, so wie sie von den Akteuren gesehen und empfunden wird, ist in dem Sinne real; sie ist insofern aber doch sozial konstruiert, als sich Wirklichkeitserfassung inzwischen Person unterscheiden und fortlaufend ihre Gestaltung vor Ort im Fluss sind.

Die kritische Herangehensweise zielt vor allem auf die ideologische Absicht von Führung ab, die Interessen der Führenden zu wahren und ihre Position zu legitimieren.

Danach ist Führung ein Instrument der Dominanz über abhängige Geführte (z.B. allein aufgrund der Notwendigkeit zur Lebenssicherung). Zudem postuliert diese paradigmatische Herangehensweise, dass ein Interesse der „Leadership-Industrie“ bestehe, die positiven (gerne aus einer Top-Management-Perspektive heraus auch als heroisch dargestellten) Seiten der Führung in den Fokus zu rücken („CEO-Celebrity“). Aufgabe der Führungsforschung ist es aus dieser Warte konsequenterweise, derartige Verzerrungen aufzudecken sowie allgemein den Blick auf (verdeckte und möglicherweise schädigende) Machtproblematiken in Führungsbeziehungen zu schärfen und zu entschärfen.