Haben Sie sich einmal gefragt, wie Führung klingt? Ich bislang, offen gestanden, nicht. Vielleicht, weil es keine sinnvolle Frage ist und der Fragende oder die Sprecherin einem so genannten Kategorienfehler unterliegt? Bei einem „Kategorienfehler“ wird der sprachliche Ausdruck derart verwendet, dass er nicht dem logischen Typ des Ausdrucks entspricht.

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Der Philosoph Gilbert Ryle führt in seinem Werk „Der Begriff des Geistes“ (1969) u. a. dieses Beispiel dazu an: Sofern jemand sagt, dass er sehe, dass der Andere einen rechten und einen linken Handschuh trage, den Betreffenden aber nun frage, wo denn das Paar Handschuhe sei, von dem er zuvor gesprochen habe, begehe er eben diesen Kategorienfehler. Warum? Offensichtlich bringt er hier zwei logisch distinkte Kategorien („Paar“ und „Handschuhform“ mit Blick auf die Anatomie der Hand) durch eine Weise der sprachlichen Verbindung durcheinander. Die Frage ist sinnlos. In seiner „Soziologischen Aufklärung 6“ gibt Niklas Luhmann (1995, S. 160) ein überraschend leicht zu merkendes Beispiel, um einen Kategorienfehler zu beschreiben: „ein Bauer, [der] einen Acker reserviert, um Pellkartoffeln zu pflanzen“.

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Also mag eine Frage nach dem Klang des Begriffes „Führung“ oder ein Ausdruck wie „Sie führen, wie klingt das“ logisch ein Kategorienfehler sein. Doch entspricht dies nicht zwingend der Psycho-Logik, mit der wir täglich arbeiten – Kommunikation folgt nur bedingt einer strengen Sprachlogik (ganze Komikertruppen leben im Übrigen davon). Schauen Sie, wenn wir einen Manager danach fragen, wie „Erfolg schmeckt“ oder eine „Niederlage verdaut“ wurde, bringen wir psychologisch (gar physiologisch) etwas zusammen, wofür der Ausgangsbegriff nicht steht. Alltag eben.

Irgendwann fiel mir in dieser Psycho-Logik die Frage nach dem Klang von Führung spontan ein. Präziser:

„Wie beantworten Künstlerinnen und Künstler in ihrer Kreativität und mit ihren Werkzeugen die Frage nach dem Klang von Führung, sprich: dem Führungsklang?“

Mit ihren musikalischen Antworten tragen sie gleichzeitig in diesem innovativen Format zur Bereicherung der aktuellen Diskussion zur Ästhetik der Führung (Aesthetics of Leadership) originär bei.

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Leadership bzw. Leading, wie es in einem relationalen Führungsverständnis vorzugsweise heißt, wird nun endlich bespielt. Jeder darf sich frei fühlen, diese Klänge assoziativ weiterzuspinnen oder sogar seine eigene Interpretation hinzuzufügen – und somit selbst in eine künstlerische Rolle zu schlüpfen.

Seit Shakespeare (in: „Wie es Euch gefällt“) gilt doch:

„Die ganze Welt ist Bühne“

Diesmal sind es also Führungsklänge, die auf der Bühne gespielt werden – sicher für diesen Rahmen überraschend. Aber dafür steht auch Leadership Insiders nicht zuletzt. Hören Sie einfach rein, spielen Sie weiter, die Aufführung hat gerade erst begonnen.