Univ.-Prof. Dr. Jürgen Weibler

Über Univ.-Prof. Dr. Jürgen Weibler

Ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre, insb. Personalführung und Organisation an der FernUniversität in Hagen
26 Juni, 2025

Hinterhältigkeit im Führungskontext

2025-07-17T16:29:34+02:0026. Juni 2025|Schlüsselwörter: , , , , |

Hinterhältigkeit bezeichnet eine Verhaltensweise, bei der jemand heimlich, unehrlich oder arglistig agiert, um einem anderen bewusst zu schaden oder sich selbst Vorteile zu verschaffen – ohne dass das Opfer es kommen sieht. Im Führungskontext ist es eine Spielart der Mikropolitik und kennt verschiedene Ausformungen. Wir mögen keine hinterhältigen Personen, weil sie uns potentiell Schaden oder wir Mitleid mit den Opfern haben. Der manifeste Schaden ist das eine, schlimmer ist aber meistens die Unsicherheit, die dadurch im Umgang miteinander erzeugt wird. Kontrolle wird verunmöglicht, Vertrauen ebenso. Leadership Insiders schaut nachfolgend auf Führungskräfte und die „lieben“ Kolleginnen und Kollegen.

28 Mai, 2025

Vertrauensbruch mit Folgen: Der Betrayal Spillover Effect

2025-05-28T10:17:30+02:0028. Mai 2025|Schlüsselwörter: , , , , , |

Eine langjährige Mitarbeiterin eines mittelständischen Unternehmens erfährt, dass ihre Führungskraft entgegen früherer Zusagen eine interne Beförderung anderweitig vergeben hat – ohne Rücksprache, ohne Erklärung. Die Mitarbeiterin hatte große Hoffnungen in die Zusage gelegt und fühlte sich durch den Wortbruch persönlich verletzt. Die Folge: Die Mitarbeiterin beginnt, auch anderen Führungskräften im Unternehmen zu misstrauen – selbst jenen, die nicht in den Vorfall involviert waren. Dieses Phänomen, bei dem ein einzelner Vertrauensbruch das Vertrauen in eine ganze Gruppe, in die Organisation oder Branche infolge untergräbt, wird als „Betrayal Spillover Effect“ bezeichnet. Leadership Insiders geht der Frage nach, wie ein einzelner Vertrauensbruch das Vertrauen in andere Personen oder in anderen Bereichen erschüttern kann – und was wir tun können, um dem Effekt und seinen Folgen entgegenzuwirken.

22 Apr., 2025

Warum Menschen schlechte Führung unterstützen

2025-05-28T09:58:21+02:0022. April 2025|Schlüsselwörter: , , , , , , |

Schlechte Führung, sofern sie sich langfristig an der Macht behauptet, ist in der Regel Ausdruck eines komplexen Zusammenspiels dreier Faktoren: einer problematischen Persönlichkeit der führenden Person – empirisch betrachtet meist männlich –, einer begünstigenden Kontextsituation und, in weit höherem Maße als gemeinhin angenommen, der Unterstützung durch Geführte. Mit anderen Worten: Bad Leadership verweist fast immer auch auf Bad Followership.

17 März, 2025

Führungsidentität als Voraussetzung zur Übernahme von Führung

2025-04-01T09:49:30+02:0017. März 2025|Schlüsselwörter: , , , , , |

Die Führungsidentität ist Teil des Selbstbildes – der Vorstellung, die eine Person von sich selbst hat. Sie umfasst die Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit, Fähigkeiten und Werte und wird durch Erfahrungen und soziale Einflüsse geformt. Eine Führungsidentität zu besitzen, heißt zu wissen, dass das Führen mit der eigenen Person verbunden wird und – je nach Lebenslage und/oder Umständen – in dem Wunsch, der Motivation, mündet, Führung zu übernehmen. Sie kann stark oder schwach ausgeprägt sein. Ob Führung gelingt, hängt davon ab, ob eine Person als Führungskraft akzeptiert wird. Leitung allein genügt nicht – Führung macht den Unterschied. Um einen Unterschied zu machen, sollte man also als eine Führungskraft im wahrsten Sinne des Wortes angesehen werden.

20 Feb., 2025

Wohlbefinden von Mitarbeitenden – Worüber sprechen wir da eigentlich?

2025-02-20T08:58:31+01:0020. Februar 2025|Schlüsselwörter: , , , , |

Das Wohlbefinden von Mitarbeitenden ist eines der am häufigsten untersuchten Größen in der Organisationsforschung. Jedoch ist es alles andere als klar, was damit gemeint ist, denn es wird auf unterschiedliche Weise operationalisiert: Arbeitszufriedenheit (Tätigkeit, Bedingungen), affektives Wohlergehen (positive Gefühle überwiegen), Arbeitsengagement (Energie, Hingabe, Vertiefung), Arbeitssinn (Bedeutsamkeit, wertvoll) persönliches Wachstum und Selbstverwirklichung sind gängige Fassungen. Einigkeit besteht allein darin, dass es etwas Positives anspricht. Dies hat es beispielsweise mit dem Wohlwollen, dem Wohlklang oder dem Wohlstand gemeinsam.

15 Jan., 2025

Verlusterfahrungen – Hintergrundwissen für Führungskräfte

2025-01-16T14:39:48+01:0015. Januar 2025|Schlüsselwörter: , , |

Verlusterfahrungen gehören zum Menschsein. Gegenwärtig werden sie jedoch stärker aufgegriffen. Das Große und Ganze im Blick hingegen habend, hat Andreas Reckwitz, Professor für Allgemeine Soziologe und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, im letzten Jahr nun ein umfangreiches, tiefgründiges und passenderweise soziologisch orientiertes Werk mit dem Titel „Verlust. Ein Grundproblem der Moderne“ veröffentlicht. Dieses nicht leicht zu konsumierende Werk wurde in Rezensionen vorwiegend freundlich aufgenommen, allerdings nicht ohne substanzielle Kritik an der Argumentation auszusparen. Spannend ist die aufgekommene Verlustfrage für eine kulturell-historisch informierte Gesellschaftsdiagnose allemal und für Führungskräfte als Hintergrundwissen relevant. Lebenszufriedenheit und Arbeitszufriedenheit korrelieren empirisch immerhin positiv moderat miteinander. Abgesehen davon sind Führungskräfte Gesellschaftsmitglieder und selbst betroffen von gesellschaftlichen Lagen.

27 Dez., 2024

Gewinnstreben zwischen purer Gier und rechtem Maß – Wirtschaftsethische Erkenntnisse aus zwei Jahrtausenden

2025-05-28T09:58:56+02:0027. Dezember 2024|Schlüsselwörter: , , , , , |

Blickt man auf die anhaltende Debatte über Unternehmensethik bzw. Corporate Social Responsibility, dann geht es in erster Linie – oder auch in letzter Konsequenz – immer um die Frage, was das oberste Ziel der wirtschaftlichen Aktivitäten sein sollte. Konkret gesprochen: Gewinnmaximierung – ja oder nein? Und wenn nein, was dann?

25 Nov., 2024

Gestresste Führungskräfte: Wie Mitarbeitende zur Herausforderung werden

2024-11-25T12:12:13+01:0025. November 2024|Schlüsselwörter: , , , |

Gestresste Führungskräfte ist eine Beschreibung, die niemanden überrascht. Überraschend wäre es eher, wenn von entspannten Führungskräften die Rede wäre. Als Ursachen für den Stress von Führenden werden typischerweise Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, technologische Neuerungen, Konflikte unterschiedlichster Natur, ein Übermaß an Verantwortung, Fluktuation im Team, lästige Missverständnisse und vor allem der Stress mit den eigenen Vorgesetzten, die Erwartungen beständig höher schrauben, angegeben. Dabei ist nicht zu vernachlässigen, dass sich der Wechsel des direkten Chefs oder auch höherer Vorgesetzter ebenfalls auf das Stressniveau auswirken. Nachvollziehbar, denn gerade hierdurch entsteht Unsicherheit, Angst vor Arbeitsplatzverlust und damit innere Unruhe, die bis ins Private reichen kann. Das sind alles wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen. Eine Stressquelle wird jedoch systematisch vernachlässigt: die eigenen Mitarbeitenden. Leadership Insiders sagt mehr dazu.

7 Nov., 2024

Risikoneigung in Teams gezielt steuern – Risky-Shift-Phänomen

2024-11-11T16:31:02+01:007. November 2024|Schlüsselwörter: , , , , |

Risikoreichere Entscheidungen sind immer wieder der Wunsch eines CEOs oder der Teamleitung auf den nachfolgenden Ebenen. Wie gelingt es, gewohnte und immer seltener problemgerechte Betrachtungs- und Handlungsmuster aufzubrechen? Das Beharrungsvermögen von Individuen ist bekanntermaßen groß. Vielleicht hat auch deshalb die transformationale Führungstheorie seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts so viel Raum in der Führung eingenommen. Wie sieht die Risikoneigung aber nun in Teams aus?

20 Okt., 2024

Das Hochstaplerphänomen – Zweifel am eigenen beruflichen Erfolg

2024-10-21T12:26:53+02:0020. Oktober 2024|Schlüsselwörter: , , , , , |

Das Hochstaplerphänomen (auch „Impostor-Syndrom“ oder „Impostor-Phänomen“ genannt) beschreibt ein psychologisches Muster, bei dem Menschen trotz offensichtlicher Erfolge an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln und befürchten, als „Betrüger“ entlarvt zu werden. Es sind also die Personen selbst, die sich für einen Hochstapler bzw. eine Hochstaplerin halten und nicht andere, beispielsweise die Kollegenschaft. Personen, die unter dieser, auch Syndrom statt Phänomen genannten Selbsteinschätzung leiden, können ihre eigenen Leistungen nur schwer verinnerlichen und führen ihre Erfolge oftmals beständig eher auf externe Faktoren wie Glück oder günstiges Timing zurück, statt auf ihre eigenen Kompetenzen. Leadership Insiders beleuchtet das Thema näher.

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